Motorische Defizite

Inhaltsverzeichnis

Was sind motorische Defizite und wie äußern sie sich bei Kindern und Erwachsenen?

Motorische Defizite sind Beeinträchtigungen der Bewegungsfertigkeit, die verschiedene Ursachen haben können, wie z.B. Entwicklungsstörungen, Schlaganfall, Parkinson oder Verletzungen. Sie können die Lebensqualität und die Teilhabe am Alltag erheblich einschränken. Motorische Defizite können sowohl die Grob- als auch die Feinmotorik betreffen, also die großen und die kleinen Bewegungen des Körpers.

Bei Kindern fallen motorische Defizite meist im Alter von 3 bis 5 Jahren auf. Sie können sich in folgenden Bereichen zeigen:

– Grobmotorik: Die Kinder lernen zum Beispiel deutlich später laufen, bewegen sich unsicherer oder wirken tollpatschig. Sie können ihr Gleichgewicht schlecht halten, stolpern viel oder lassen häufig Gegenstände fallen. Es fällt ihnen auch schwer, Bälle zu fangen oder auf einem Bein zu hüpfen.
– Feinmotorik: Die Kinder haben Probleme beim Schreiben, Basteln oder Malen. Sie sind weniger geschickt und brauchen mehr Zeit. Ihre Handschrift kann schwerer zu lesen sein oder sie haben Schwierigkeiten beim Ausschneiden und Zusammenkleben von Formen.

Bei Erwachsenen können motorische Defizite durch verschiedene Faktoren ausgelöst oder verschlimmert werden, wie z.B. Stress, Alter, Krankheit oder Unfall. Sie können sich in folgenden Bereichen bemerkbar machen:

– Grobmotorik: Die Erwachsenen haben Schwierigkeiten bei der Koordination, dem Gehen oder dem Treppensteigen. Sie können schneller ermüden oder Schmerzen haben. Sie können auch Probleme haben, sich in neuen oder ungewohnten Umgebungen zurechtzufinden oder sich an Routinen zu halten.
– Feinmotorik: Die Erwachsenen haben Probleme bei der Ausführung von präzisen oder komplexen Bewegungen, wie z.B. Knöpfe schließen, Schlüssel drehen oder Schreiben. Sie können auch eine verminderte Sensibilität oder Kraft in den Händen oder Fingern haben.

Motorische Defizite können nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische und soziale Entwicklung beeinträchtigen. Sie können zu einem geringeren Selbstvertrauen, einer schlechteren Schulleistung oder einer eingeschränkten Berufstätigkeit führen. Deshalb ist es wichtig, sie frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Welche Ursachen und Folgen können motorische Defizite haben?

Motorische Defizite können verschiedene Ursachen haben, die sowohl körperlicher als auch psychischer oder sozialer Natur sein können. Zu den möglichen Ursachen gehören:

  • Entwicklungsstörungen oder -verzögerungen, die genetisch bedingt oder durch Umwelteinflüsse verursacht sein können
  • Neurologische Erkrankungen, wie z.B. Schlaganfall, Parkinson, Multiple Sklerose oder Epilepsie, die das Gehirn oder das Nervensystem schädigen
  • Verletzungen oder Unfälle, die zu Schädel-Hirn-Trauma, Querschnittslähmung oder Amputationen führen können
  • Psychische Faktoren, wie z.B. Stress, Angst, Depression oder ADHS, die die Aufmerksamkeit, die Motivation oder die Emotionsregulation beeinträchtigen können
  • Soziale Faktoren, wie z.B. mangelnde Bewegungsförderung, fehlende Anregung oder Hänseleien, die die Bewegungsentwicklung oder das Selbstwertgefühl hemmen können

Motorische Defizite können nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische und soziale Entwicklung beeinträchtigen. Zu den möglichen Folgen gehören:

  • Eingeschränkte Teilhabe am Alltag, wie z.B. Schwierigkeiten bei der Selbstversorgung, der Schule oder der Arbeit
  • Verminderte Lebensqualität, wie z.B. Schmerzen, Müdigkeit oder Unzufriedenheit
  • Geringeres Selbstvertrauen, wie z.B. negative Selbstwahrnehmung, geringe Selbstwirksamkeit oder Scham
  • Soziale Isolation, wie z.B. Rückzug, Ausgrenzung oder Mobbing
  • Psychische Belastung, wie z.B. Frustration, Ärger oder Depression


Deshalb ist es wichtig, motorische Defizite frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Wie sieht eine ergotherapeutische Behandlung aus?

Die Individualität jedes Kindes steht im Mittelpunkt unserer Behandlung, beginnend mit einer detaillierten Beurteilung der einzigartigen Herausforderungen, mit denen Ihr Kind konfrontiert ist. Basierend darauf erstellen unsere Therapeuten einen maßgeschneiderten Therapieplan, der genau auf die Bedürfnisse Ihres Kindes abgestimmt ist. In diesem Plan sind gezielte Übungen enthalten, die darauf abzielen, die Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeitsspanne Ihres Kindes zu erhöhen, beispielsweise durch spielerische Aktivitäten, die in einer Umgebung mit wenigen Ablenkungen die Fokussierung üben. Das Ziel unseres Ansatzes ist es, die Fähigkeit zur Selbstregulation und das erfolgreiche Bewältigen von Aufgaben in unterschiedlichen Situationen zu fördern.

Ein Beispiel wie Ergotherapie bei kindlichen Konzentrationsstörungen helfen kann.

Der 8-jährige Max wurde zur Ergotherapie überwiesen, da er in der Schule Probleme hatte, sich zu konzentrieren und Aufgaben zu Ende zu führen. Er wurde leicht abgelenkt und hatte Schwierigkeiten, den Anweisungen seiner Lehrer zu folgen.

Bei seinem ersten Besuch führten die Therapeuten eine sorgfältige Bewertung durch, um Max’ spezifische Bedürfnisse im Bereich der Aufmerksamkeit und Konzentration zu identifizieren. Basierend auf dieser Einschätzung entwickelten sie einen individuellen Therapieplan, der auf Max’ Altersstufe und Interessen abgestimmt war.

Die Therapie beinhaltete eine Reihe von spielerischen und interaktiven Aktivitäten, die darauf abzielten, Max’ Fähigkeit zur Aufmerksamkeitsfokussierung zu verbessern. Dazu gehörten Gedächtnisspiele, Aufgaben, die ein schrittweises Vorgehen erforderten, und Übungen zur Selbstregulation, die ihm halfen, seine Impulse besser zu kontrollieren.

Außerdem wurden Techniken zur Verbesserung der organisatorischen Fähigkeiten eingeführt, wie das Planen und Durchführen von kleinen Projekten, um Max’ Konzentration bei längeren Aufgaben zu stärken.

Nach mehreren Monaten der regelmäßigen Therapie zeigte Max deutliche Verbesserungen. Er konnte sich länger konzentrieren, seine Aufgaben in der Schule besser erledigen und zeigte insgesamt eine verbesserte Fähigkeit, Anweisungen zu folgen und bei Aktivitäten mitzuwirken.

Warum zu Palabra Ergotherapie ?

Unser erfahrenes Team legt großen Wert auf individuelle Betreuung und entwickelt maßgeschneiderte Therapiepläne, um die Lebensqualität zu verbessern. Wir sind auf Ergotherapie spezialisiert und integrieren innovative Ansätze, um gezielte Fortschritte zu erzielen. Egal, ob für Kinder oder Erwachsene mit Konzentrationsstörungen oder anderen Herausforderungen – wir stehen für engagierte Betreuung, die auf die einzigartigen Bedürfnisse jedes Patienten eingeht. Entdecken Sie bei Palabra Ergotherapie  die effektive Kombination von Fachkompetenz, Mitgefühl und modernen Therapieverfahren.

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