Tipps zur Mehrsprachigkeit

Inhaltsverzeichnis

Wenn Kinder mit mehr als einer Sprache aufwachsen, ist das eine positive Sache und bietet den Kindern viele Möglichkeiten – zum Beispiel im späteren Berufsleben oder für die persönliche Entwicklung. Trotzdem sind Eltern, die ihr Kind mehrsprachig erziehen wollen, manchmal unsicher. Wir haben Ihnen deshalb einige Tipps und Informationen zusammengestellt.

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Ein gutes Sprachvorbild ist wichtig

Eine gute Qualität der Sprache ist eine besonders wichtige Voraussetzung dafür, dass Kinder eine Sprache lernen. Das heißt, dass Sie mit Ihrem Kind in einer Sprache sprechen sollten, die Sie gut beherrschen und in der Sie sich am wohlsten fühlen.

Eltern, die in Deutschland leben, aber eine andere Muttersprache haben, sind sich manchmal unsicher, in welcher Sprache sie ihr Kind erziehen sollen. Manche wollen, dass Ihr Kind lieber nur die Gesellschaftssprache (in dem Fall Deutsch) lernt, weil diese wichtiger erscheint. Das kann allerdings nur funktionieren, wenn die Eltern sehr gut Deutsch sprechen. Außerdem ist Ihre Herkunftssprache auch wichtig: Von Ihnen kann Ihr Kind sie am besten lernen und dann zum Beispiel auch mit Familie oder Freunden kommunizieren, die kein Deutsch sprechen. Die Gesellschaftssprache kann Ihr Kind auch gut lernen, wenn es in die Kita geht. Dann kann es auf eine gut ausgebaute Erstsprache zurückgreifen.

Genug Zeit in jeder Sprache

Wie gut ein Kind eine Sprache lernt, hängt von der Qualität und dem Umfang ab. Es ist sehr wichtig, wie oft Ihr Kind die Sprache hört, die es gerade lernt und wie gut sie gesprochen wird. Dazu gehört zum Beispiel, welche Sprache Sie beim Essen, Spielen oder Vorlesen benutzen und welche Sprache eventuell beim Fernsehen läuft, genauso wie die Sprache die im Kindergarten gesprochen wird.

Wenn Sie also wollen, dass Ihr Kind eine Sprache gut beherrscht, sollten Sie darauf achten, dass es viel Zeit in dieser Sprache bekommt.

Die passende Strategie für Ihre Familie

Es gibt verschiedene Strategien zum guten Lernen von zwei oder mehr Sprachen. Die bekannteste ist die sogenannte „One-Person-One-Language“-Strategie. Diese ist für Eltern gedacht, die unterschiedliche Muttersprachen haben. Jedes Elternteil spricht dabei in seiner Muttersprache mit dem Kind, die beiden Sprachen werden also sehr streng getrennt. Ein Vorteil ist, dass es dem Kind vielleicht leichter fällt, die beiden Sprachen zu unterscheiden. Außerdem weiß es von Anfang an, mit welcher Person es welche Sprache sprechen soll.

Allerdings ist diese Strategie nicht in jeder Familie möglich. Wenn die beiden Elternteile eine andere Sprache als die Umgebung sprechen, dann wird diese Sprache meist als „Familiensprache“ genutzt (also Zuhause) und die Umgebungssprache wird genutzt, sobald man mit anderen spricht (z.B. im Laden oder im Kindergarten).

Entscheiden Sie, welche Strategie für Sie in der Familie am besten passt und womit Sie sich wohlfühlen. Wichtig ist, dass alle sich gemeinsam an die Strategie halten. Geschwister entscheiden meist selbst, in welcher Sprache sie untereinander sprechen wollen und wechseln diese auch.

Gut vorbereitet in die Schule

Da Kinder in der Schule Lesen und Schreiben lernen, müssen sie vorher eine gute sprachliche Grundlage in der Sprache haben, die in der Schule gesprochen wird. Deshalb ist es für Kinder, in deren Familien nicht die Umgebungssprache gesprochen wird, besonders wichtig, dass sie früh den Kindergarten besuchen und viel Kontakt mit anderen Kindern haben, die die Umgebungssprache sprechen. Sie lernen so die Sprache nebenher im Spiel. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind Kontakt zu Gleichaltrigen hat, z.B. auch in Sportgruppen oder Freizeittreffen.

Sollte Ihnen die Sprachentwicklung eines Kindes auffällig erscheinen oder Sie Fragen zur Sprachentwicklung im Kindergartenalter haben, zögern sie nicht. Kontaktieren Sie gerne unsere Logopäd*innen!

Foto von Emma Bauso auf Pexels.com

 

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