Warum Palabra? Weshalbt interessiert ihr euch für Logopädie? Wie seid ihr darauf gekommen?
Diese Fragen stellt uns jeder Logopäde und jede Logopädin. Wir müssen uns also etwas erklären.
Die kurze Antwort ist, weil wir glauben, dass in der Logopädie vieles Besser sein kann als es heute ist. Uns treibt der Wille an, etwas zum Besseren zu verändern. Angefangen bei besseren Arbeitsverhältnissen für die vielen Logopädinnen in Deutschland, aber auch die logopädische Versorgung für Patienten, das Patientenerlebnis und Kollaboration mit Ärzten.
Die Psychotherapie als Anstoß
Aber von vorne. Im Frühjahr 2020 entwickelte ich für meinen ehemaligen Arbeitgeber neue Geschäftsideen im Gesundheitsbereich. Ich habe bereits geholfen, eine App für Menschen mit Hämophilie zu entwickeln. Jetzt interessiert sich unser Team insbesondere für die Psychotherapie. Der Bedarf an psychotherapeutischer Behandlung ist immens. Die Kosten für unser Gesundheitssystem auch. Die Probleme kommen euch vielleicht bekannt vor:
- Patienten warten monatelang auf Behandlungstermine
- Viele Psychotherapeuten beklagen den bürokratischen Aufwand: Terminmanagement, datenschutzkonforme Patientendokumentation, Abrechnungsprobleme mit den Krankenkassen, etc. Alles natürlich nebenher und unbezahlt.
- Die Vergütung, gerade für Jobanfänger, ist alles andere als üppig.
- Fast alle Therapeuten sind Frauen, die sich überlegen, wie sie Beruf und Familie miteinander vereinen sollen.
Das Projekt mündet in der Gründung einer Firma, die videobasierten Psychotherapie anbietet.
Zufällig auf die Logopädie gekommen
Etwas später, Corona dominiert mittlerweile das Tagesgeschehen, stoße ich zufällig auf diesen Artikel im Stern: Logopäden am Limit. Die geschilderten Erlebnisse darin kommen mir sehr bekannt vor. Hier kommt Clemens ins Spiel, der zweite Gründer von Palabra. Angestachelt von meinen Erzählungen, beschließen wir, mehr über die Probleme der Logopäden zu erfahren. Es beginnt eine monatelange Recherche:
- Wir sprechen mit Logopäden und Logopädinnen in ganz Deutschland
- Interviewen Eltern/ Angehörige logopädischer Patienten und Betreiber von Seniorenheimen und Pflegekräfte
- Lesen Studien von Interessenverbänden
Die Probleme wiederholen sich schnell: Logopäden möchten sich, wieder um Therapie kümmern. Patienten wünschen sich moderne Praxen. Die Selbstständigkeit oder Arbeit in kleinen Praxen für viele junge Logopädinnen zunehmend uninteressant. Und vieles mehr.
Bin ich Logopädin geworden, um Menschen zu helfen oder um Termine zu managen?
Logopädin im Interview mit Palabra
Die Idee der Palabra Praxisgruppe entsteht
In weiteren Gesprächen testen wir die Idee einer großen Praxisgruppe. Wir wollen Logopädinnen den Rücken frei halten und ihnen ermöglichen, sich voll auf die Therapie zu fokussieren. Um nervige Büroaufgaben kümmert sich ein eigenes Team. Gleichzeitig ist die Gruppe eine Gemeinschaft in der sich jeder nach seinen Wünschen entfalten kann. Flexible Arbeitsmodelle werden möglich. Und Mitarbeiterinnen stehen an erster Stelle. Die Wertschätzung beginnt mit einer fairen Bezahlung und dem kompletten Verzicht auf Minusstunden.
Die Idee kommt an und im Mai 2021 gründen wir die Palabra Praxisgruppe GmbH.
Danke an alle, die uns bisher begleitet und unterstützt haben.
Viele haben uns unterstützt, einige stellen wir hier demnächst vor. Eine Gruppe hat uns insbesondere angetrieben, die der ehemaligen Logopädinnen. In vielen Gesprächen haben Sie uns geschildert wie schön die Arbeit als Therapeutin ist, und, dass sie diese, aber nicht die Rahmenbedingungen der Branche, vermissen. Sie haben die Idee von Palabra als erste verstanden und uns immer wieder motiviert, Palabra zu gründen.
Onwards and upwards…